Sinai

Sinai
Si|nai […nai ], der; -[s]:
1. ägyptische Halbinsel im Norden des Roten Meers:
die Halbinsel S./der S.
2. Gebirge auf der Sinaihalbinsel.

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Sina|i,
 
1) Hạlbinsel Sinai, Halbinsel im Norden des Roten Meeres zwischen den Golfen von Suez und Akaba, östlich der Afrika von Asien trennenden Landenge von Suez; gehört zu Ägypten und hat in seinen Verwaltungs-Grenzen 60 714 km2. Der größte (nördliche) Teil ist ein Tafelland aus (weitgehend verkarsteten) Kalken und Sandsteinen (Kreide und Tertiär), das von der nördlichen Küstenebene nach Süden bis zum Gebirgszug Djebel el-Igma (1 626 m über dem Meeresspiegel) ansteigt und in zwei steilen Schichtstufen mit 300 und 700 m Höhenunterschied nach Südwesten und Westen abfällt. Südlich davon steigt das stark zertalte, aus Gneisen, metamorphen Schiefern und Graniten aufgebaute Sinaigebirge im Djebel Katherin auf 2 637 m, im Djebel Musa auf 2 285 m über dem Meeresspiegel an. Nur an der Küste und im Gebirge fallen geringe Niederschläge, das Innere ist wüstenhaft. Selten füllen Regenfälle die Wadis mit Wasser. Besiedelt sind außer den Küsten einzelne Gebirgsoasen. Von den 254 000 Bewohnern lebt fast die Hälfte als Nomaden (Beduinen). Hauptort ist El-Arisch am Mittelmeer; am Eingang zum Golf von Akaba liegen Scharm esch-Scheich und der Badeort Ophira. An der Küste des Roten Meeres Erdölförderung (Ras el-Sudr, Abu Zanima, Abu Rudeis, Abu Durba) und Manganerzabbau (Um Bugma). Auf der Halbinsel Sinai lagern die größten Steinkohlenvorräte Ägyptens; die Maghara-Minen (42 Mio. t geschätzte Reserven) am Djebel Maghara im mittleren Norden, 1967 stillgelegt, werden wieder in Betrieb genommen. Seit 1980 ist der Sinai durch einen Straßentunnel unter dem Suezkanal besser an das übrige Ägypten angeschlossen. Über den Salamkanal (1997 eröffnet), der in vier Tunneln den Suezkanal unterquert, wird Wasser vom Nildelta bis El-Arisch geführt. - Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Sinai von den Türken erobert; 1906 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Ägypten/Großbritannien und dem Osmanischen Reich über die Grenze im Norden. Im Nahostkonflikt war die Halbinsel 1956-57 und 1967-82 von Israel besetzt.
 
 
K. J. Rögner: Geomorpholog. Unterss. in Negev u. S. (1989);
 I. Finkelstein: Living on the fringe. The archaeology and the history of the Negev, S. and neighbouring regions in the Bronze and Iron Ages (Sheffield 1995).
 
 2) im Alten Testament Name des Berges, an dem Mose die Zehn Gebote empfing und Gott den Bund mit Israel schloss. Im 5. Buch Mose wird der Sinai Horeb genannt, ebenso beim Elohisten. Die Sinai-Überlieferung des Alten Testaments stellt neben Urgeschichte, Exodus und Landnahme eine eigene theologische Größe dar, die erst spät mit den übrigen israelitischen Traditionen zusammengewachsen ist. Das erschwert auch die Lokalisierung des biblischen Sinai: Einige Angaben (Richter 5, 4 f.; 5. Mose 33, 2) deuten auf eine Lage östlich des Golfes von Akaba; auf diese Lage weist auch die Verbindung des Mose mit den Midianitern. Andererseits identifiziert die christliche Tradition spätestens seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. den Sinai mit dem Djebel Musa auf der Halbinsel Sinai, an dessen Fuß sich das Katharinenkloster befindet.

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Si|nai [...na-i], der; -[s]: 1. ägyptische Halbinsel im Norden des Roten Meers: die Halbinsel S./der S. 2. kurz für ↑Sinaigebirge.

Universal-Lexikon. 2012.

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